Wie man hier sehen kann, fehlt neben dem Schornstein noch ein wichtiges Bauteil. Der Turbogenerator solte als nächstes gebaut werden.

 

Als Vorlage habe ich einen Beitrag aus GARTENBAHNEN aus dem Jahr 1999 genommen. Dort hat Herr Wilfried Wagner einen funktionsfähigen Turbogenerator für 5" gebaut. Ich zolle ihm höchsten Respekt für
diese Meisterleistung. Ich habe mich allerdings für eine"Atrappe" entschieden. Einige Bauteile, auch in 7 1/4", waren mir doch zu kompliziert.

Da der Generator oben auf der Rauchkammer sitzt, wird er richtig warm, sodass alle Teile verschraubt sein müsen (kleben geht da nicht). Ich habe mich als Material auf Aluminium festgelegt, außer den Schrauben, Muttern und U-Scheiben.

 


Als Erstes habe ich den Turbogenerator in einer Zeichnung in einzelne Bauelemente zerlegt. Nebenstehend ist nur ein Auszug zu sehen. Die roten Teile sind die Vorlagen für die Flachbettfräse.


Hier kann man sehen, wie das dann in "SHEETCAM" aussieht. Das Programm setzt die DXF-Datei des Zeichenprogramms in sogenannten G-Code für die Flachbettfräse um. Die Striche, die z.T. mit Pfeilen versehen sind, stellen die Verfahrwege des Fräsers dar.


Auf dem Foto sind schon fast alle Teile zu sehen. Es fehlt der vordere Teil des Turbo mit dem Dampregler. Die Teile werden dann auf eine 6mm Stange "aufgefädelt" und festgezogen.
Bei einzelnen Teilen kann man schon die Bohrungen für die Schrauben und Bolzen erkennen, die aber allesamt nur der Optik dienen werden.

 


Als Nächstes ging es an die Herstellung der notwendigen Muttern. Damit das alles halbwegs im Maßstab zusammenpasst, war M1,4 angesagt. Reihenfolge wie immer. Zuerst "Röllchen" drehen, bohren (1,1 mm) und abstechen.
Das Ganze dann 70 mal.

 


Gewinde schneiden. Ich habe leider keinen Maschinengewindebohrer in M1,4. Also nach alter Väter Sitte: 1. Gang, 2. Gang, 3. Gang.
Der Versuch evtl. den 2. Gang auszulassen habe ich nach dem ersten Versuch sofort wieder verworfen. Ging einfach zu schwer, selbst in Messing.
In dieser Größe wird das Einspannen schon zur Fingerübung.

 


Als Nächstes sechskantig fräsen. Hier lässt dann Jürgen Eichardt grüßen. Vor Jahren habe ich seine Schlagzahn-Fräsvorrichtung nachgebaut. Hierfür, wie für viele andere Fälle, ist sie bestens geeignet. Da wird zum Schluss eine Mutter wie die andere.

 


Da liegen dann 70 Sechskante, Schlüsselweite 2mm,die noch in der Länge bearbeitet werden müssen.

 


Danach geht es mit U-Scheiben und noch einigen Schrauben und Bolzen in M1,4 weiter.
Die Bolzen sind , wie auch die anderen Teile, mit der Drehbank angefertigt (wie auch sonst?). Die Bolzen habe ich nur in der notwendigen Anzahl hergestellt. Wenn dann mal ein Teil "fliegen" geht, kann man das schnell neu machen. Bei Schrauben und Muttern sieht das schon anders aus. Da sind immer einige Reserveteile dabei. Denn flüchtig sind die Teile allemal und man findet die auch nicht wieder.

 


Auf diesem Foto sind fast alle Teile zu sehen. Es fehlt noch der Kegel des Turbo und das Steuerventil für den Dampf.


Nachdem ein Kegel gedreht war, im Bild rechts nur noch ansatzweise zu erkennen, gefiel mir die Sache überhaupt nicht.
Die Form wollte gar nicht zum Vorbild passen. Also eine halbe Stunde Pause, bevor man unkontrolliert weiter macht und dabei Schrott produziert. (Die Halbrundfeile lag schon neben der Drehbank)

 


Nachdem ein Fräser mit dem richtigen Durchmesser gefunden war, ging die Sache ganz gut. Immer nur ganz wenig zustellen und fleißig den Teilaparat kurbeln. Das Ganze sitzt nur auf einem M6 Bolzen.
Der Fräser ist zwar superscharf, aber das Gebilde neigt zu Schwingungen. Das Ergebnis kann man hier sehen. Jetzt stimmt die Form, so kann man es einbauen.

 

 

 


Hier noch im unlackierten Zustand. Es fehlen noch die"Füße" damit man den Turbo auch befestigen kann. Die Anschlüsse für Dampf-Ein und Austritt sowie der Regler fehlen ebenfalls noch.


Jetzt ist das Modell fertig für die Montage an der Lokomotive.



So, nun ist die Montage am Modell abgeschlossen. Es fehlen noch die Abdampfleitung und die elektrischen Leitungen. Das wird eine Arbeit für den Winter 2017. Vorher muss aber noch ein neuer Dampfregler eingebaut werden. Das ist aber ein neues Projekt.