Diese Lokomotive soll einen neuen Motor erhalten. Sie stammt aus einer der ersten Serien der BR 94, die Fleischmann gebaut hat. Wie zu erkennen ist, sind noch die klassischen Fleischmann Hakenkupplungen verbaut. NEM-Schächte sind nicht vorhanden (werde ich später auch noch umbauen).


Den Umbausatz von Firma SB-Modellbau hatte ich 2016 in Dortmund auf der Intermodell erworben.


Das ist der Inhalt des Umbausatzes. Im ersten Moment ist man überrascht, wie klein der Motor ausfällt. Zusätzlich war natürlich eine Umbauanleitung in der Verpackung.  


Doch, frisch ans Werk. Gehäuse öffnen. Dazu die beiden Schrauben von unten lösen und das Gehäuse abheben. Das Gewicht entfernen. Danach den Steuerungsträger mit einer 2 mm-Schraube sichern.  (Wird alles in der Umbauanleitung beschrieben)


Sicherungsringe entfernen, Zahnräder entfernen. Danach wird es in der Beschreibung "zweispurig". Zur Demontage des alten Motors muss das Antriebszahnrad entfernt werden. Will man das Zahnrad abziehen, stellt man fest, dass der Raum zwischen Zahnrad und Lager nur 0,5 mm ist.

Die Methode, die SB-Modellbau vorschlägt, eine Zwischenlage und ein Austreiben mit Durchschlag erschien mir nicht durchführbar. Als zweite Lösung wurde Abtrennen mit der Trennscheibe vorgeschlagen. Das war für mich auch kein Weg, da ich die Verschmutzung des Laufwerks befürchtete.  


Hier ist meine Lösung zu sehen. Aus einer Schraube, Güte 8.8, habe ich dann einen Abzieher hergestellt. Ganz sicher war ich bis zum Schluss nicht, ob die 0,5 mm Stegstärke ausreichend sind.


Nach mehreren Nacharbeiten passte die Abziehvorrichtung endlich zwischen Zahnrad und Sinterlager. Der Gewindebolzen ist eine M5-Schraube mit Sechskantkopf. Eine 2mm Bohrung dient als Führung für einen Bolzen mit einem Durchmesser von 2mm. Dessen Kopf ist leicht "ballig" geschliffen damit er sich in der Bohrung des Zahnrades zentriert. Der Bolzen könnte auch noch 5 mm kürzer sein, dann ist die Führung in der Schraube etwas besser. Beim Abziehen des Zahnrades muss man etwas Geduld an den Tag legen. Obwohl das Zahnrad recht fest auf der Motorwelle sitzt, hat es doch funktioniert.



Ab. Hier jetzt nicht zu sehen, die Abziehvorrichtung musste ich beidseitig, am Schraubenkopf und am Grundkörper, mit einem Schraubenschlüssel handhaben. Aber die Vorrichtung ist dabei nicht krumm geworden. Hat sich die 8.8-Güte doch gelohnt.


Nach der Demontage das Motorschildes sieht es, wie rechts zu sehen, aus. Nach Beschreibung soll man jetzt den Läufer und den Ringmag- neten entfernen. Bei meiner Lokomotive ging das nicht. Die Welle, auf der das Zahnrad gesessen hat, war um min. 2mm zu lang. Nach länge- rem Probieren habe ich dann den nächsten Schritt der Beschreibung vorgezogen und das Lager entfernt. Damit hatte ich dann den Platz, den ich brauchte, um den Läufer zu entfernen. Ich unterstelle jetzt, dass SB-Modellbau die Achse mit dem Zahnrad abgetrennt hat. Dann funktioniert es, da die Welle dann wesentlich kürzer wird und dann die Demontage möglich wird. 


Jetzt sind alle Teile, die nicht mehr gebraucht werden, ausgebaut. Das Sinterlager des alten Motors hatte ich ja schon entfernt.


So schnell, wie hier auf den Bildern, ging es fast auch in der Werkstatt.

Die Zahnräder wieder montieren. Motor einkleben. Übrigens, der vorgeschlagene Kleber (Nr.: 06K48) hat sehr gut funktioniert. Er ist etwas dickflüssiger und lässt einem Zeit den Motor auszurichten. Nach einer halben Stunde habe ich dann das Zahnrad und den Wellenadapter verklebt.


Danach die Sicherungsschraube vom Steuerungsträger entfernen und das Gewicht wieder montieren. Dann noch etwas Elektrik. Da ich analog fahre ist das einfach. Die beiden vorhandenen Drähte verbinden und mit dem rechten Motoranschluss verbinden. Die Masseverbindung, vorher mit der Schraubbefestigung des alten Motors vorhanden, muss noch auf das links sichtbare Messingblech verlängert werden. Ein wenig ölen, dann steht einer Probefahrt nichts mehr im Weg. Das Fahrverhalten hat sich sichtbar verbessert. Auch ist das Motorgeräuch geringer geworden. 


Das ist dann übrig. Da die Lokomotive bis zu ihrem Umbau höchstens 20 min. in Betrieb war, kommen diese Teile in die Schachtel mit den Ersatzteilen.