Hier sieht man die Entwicklung der Drehstahlhalter für die D180x300 Vario. Die Grundform ist natürlich gleich, sie sollen ja in den selben Grundkörper passen. Wenn man aber genauer hinsieht erkennt man, dass die linken beiden etwas schlanker sind als die rechten.

Woher der Unterschied kommt werde ich weiter unten beschreiben.


Das ist die Ursprungsversion, wie gekauft. Drei Befestigungsschrauben für den Drehstahl, eine Schraube mit gekonterter Mutter für die Höheneinstellung. Zur Grundausstattung gehörten vier dieser Stahlhalter dazu.


Mit der Konstruktion der Höhenverstellung konnte ich bei meiner damaligen Drehmaschine die richtige Höhe nicht einstellen. Es fehlte an Höhe. Obwohl die Mutter auf dem Stahlhalter auflag war die Schneidkante des Drehstahls noch zu tief. Abhilfe schaffte diese Konstruktion.


Das ist die erste Version des Nachbaus. Statt drei jetzt vier Befestigungs-schrauben. Dafür wieder die einfachere Höhenverstellung. Das Problem der fehlenden Höhe habe ich bei der Optimum durch Unterlegen einer

8 mm Stahlplatte unter den Grundkörper gelöst.

 


Das ist die jetzt optimierte Form. Durch die Verwendung von Madenschrauben ist die Handhabung einfacher geworden. Die Höhen-verstellung ist auch minimiert worden. Funktioniert genau so gut wie alle anderen Formen. Hier erkennt man auch den Grund für die etwas breitere Bauart. Der Schwalbenschwanz für die Befestigung ist nicht aus dem 25x25mm Vierkant gefräst, sondern als separates Bauteil aufgesetzt.


Jetzt zur Herstellung der Stahlhalter. Grundmaterial ist quadratischer Stahl (alte Bezeichnung St37), warmgewalzt, mit einem Querschnitt von 25x25 mm. Man kann selbstverständlich auch jeden anderen Stahl verwenden, z.B. C45 oder gezogenen Stahl. Ich hatte halt den warm-gewalzten Stahl noch da liegen. Ein kleiner Nachteil sind die nicht ganz "spitzen" Kanten. Zuerst die notwendige Länge absägen, hier ca. 60 mm. Eine kleine Zugabe für das anschließende Plandrehen der Kopfseiten.  


Für die Schwalbenschwanzbefestigung wird  dann noch je ein Stück Flachstahl abgesägt (30 x 6 mm) ca. 34 mm lang. In dem Zusammen-hang muss ich einmal den Vorzug einer Bandsäge hervorheben. Meine ist zwar eine kleine Ausgabe, aber ich möchte sie nicht mehr missen. Wenn man mal einen 25ger Vierkant mit der Bügelsäge von Hand gesägt hat, dann weiß man die Säge zu schätzen. 

 

 

 


Das Ausfräsen der Nut für den Drehmeißel ist die Hauptzerspanungs-arbeit. Ich habe mal ein Foto gemacht bevor der Schraubstock wieder sauber gemacht wurde. So sieht es dann aus, wenn man nur eine Nut von 12 x12 mm gefräst hat.

 


So, zwei Rohlinge sind fertig. Die Außenseiten habe ich auch leicht überfräst. Wenn man mit gezogenem Material arbeitet entfällt das natürlich.


Für die Schwalbenschwänze habe ich mir eine Vorrichtung angefertigt. Links im Schraubstock sieht man ein Stück Stahl dessen Kopfseite in einem Winkel von 30° zur Senkrechten gefräst ist. Diese Fläche dient als Anschlag für das Werkstück. Die Kopfseite kann man dann recht genau beidseitig auf 60° fräsen.


Hier die ganze Sache nochmal aus einer etwas anderen Perspektive, nach dem Fräsen der oberen Fläche. Bei dieser Art der Einspannung kann man natürlich keine großen Späne machen. Aber dafür wird bei sorgfältiger Einspannung die Sache recht genau im Winkel.


Als nächstes werden der Grundkörper und der Schwalbenschwanz verschraubt. Man kann auch noch erkennen, dass der Schwalbenschwanz etwas größer ist  als der Grundkörper. Beide Teile werden am Schluss nochmal zusammen leicht überfräst.


Nach dem Zusammenschrauben, wird auch die "Rückseite" nochmal überfräst. Dabei muss die Stärke des Schwalbenschwanz auf den Grundkörper des Schnellwechselhalters angepasst werden. In diesem Fall darf die Stärke 5 mm nicht überschreiten.


Jetzt die Gewinde für die Schrauben zur Befestigung der Drehmeißel schneiden. Ich habe mich für vier Stück M5 entschieden. Mit drei Schrauben geht es auch. 


Die Gewindebolzen für die Höhenjustage haben M5 Gewinde. Mit einer Länge von 25 mm oberhalb des Stahlhalters komme ich bei meiner Drehbank aus. 


Beide Stahlhalter fertig. Bei den Befestigungsschrauben habe ich mich zu Madenschrauben entschlossen. Für die Höhenjustage sind Muttern mit Rändel aus Aluminium gedreht worden. Das Rohmaterial ist Rundalu mit 22 mm Durchmesser.


Das ist der angesprochene Wechselhalter. Ist nichts kompliziertes, aber für meine Anwendung genau richtig. Einmal ausgerichtet ist die Wieder-holgenauigkeit im Hunderstel-Bereich. Die ursprüngliche Inbusschraube für die Befestigung der einzelnen Stahlhalter habe ich gegen eine Schraube mit Sechskant ausgewechselt. Mit einem Schraubenschlüssel komme ich besser zurecht. Anstatt den Sechskant der Inbusschraube zu treffen, ist der 13 mm Maulschlüssel wesentlich schneller.


Einer selbst gefertigten Stahlhalter im Einsatz. Die Funktion kann man wohl auch ohne Beschreibung erkennen.


Hier ist noch eine kleine Besonderheit zu erklären. Da der Wechselhalter nur eine "Klemmstelle" für Stahlhalter hat, sind bei mir die Innendreh-stähle in einem Stahlhalter, der die 90°-Drehung des Drehtahles über-nimmt. Die Kräfte bei der kleinen Drehbank sind nicht groß, sodass auch hier ein Vierkant von 12 mm ausreicht.