Auf einer Tauschbörse hatte ich fünf vierachsige Wagen von Liliput erworben. Der Preis war so verlockend, dass ich nicht widerstehen konnte. Was ich nicht bemerkt hatte, der Vorbesitzer war wohl ein "Märklinist". Die Räder der Radsätze waren gegeneinander nicht isoliert. Die erste Überlegung war, alle Radsätze austauschen. Dann war aber der Ehrgeiz geweckt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Bei einem Anhänger habe ich dann zur Probe das Radsatzinnenmaß auf das, für Gleichstromanlagen richtige Maß gebracht. (14,4 - 14,6 mm).  

 

Nachdem ich den Wagen durch meine Weichenstraße im Bahnhof geschoben hatte und dabei keine Entgleisungen zu beklagen waren, wollte ich den Versuch starten, eine Radseite zu isolieren.

 

Zuerst wird eines der Räder von der Achse abgezogen. Wobei das nicht ganz korrekt ist, denn es wird abgedrückt.

Als Gegenhalter reicht ein 1,5mm Blech mit einem 2mm breiten Ein- schnitt. Die Räder sitzen recht fest auf den Achsen. Aber mit der Montagevorrich­tung geht das Ganze doch noch gut.

 

 

 

 

 

 


Nachdem die Achse "angedrückt" ist, wird der Einsatz gewechselt. Der sichtbare Ansatz hat 1,9mm Durchmesser. Damit lässt sich die Achse dann ausdrücken.


 

Die Vorrichtung hatte ich mir vorher gebaut. Bis dahin hatte ich mit Hammer, Durchschlag und Schraubstock gearbeitet. Die Ergebnisse waren aber nicht immer zufriedenstellend. Das sichtbare Gewinde ist „normales“ M8 Gewinde. Für die verschiedenen Einsätze ist am vorderen Ende ein 4mm Loch.

 


 

Zuerst wird die vorhandene Bohrung in den abgezogenen Rädern auf 3mm vergrößert.

 

Die Räder sind aus Messing. Man muss also etwas aufpassen, dass man keinen zu „scharfen“ Bohrer nimmt, der sich dann sofort festhakt und das Rad dann aus dem Futter gerissen wird. Schrott ist die logische Folge. Den entstandenen Grat muss man jetzt entfernen, da das mit eingepresster Buchse nicht mehr so gut geht.

 

 

 

 


Jetzt geht es an die kleine Drehbank, die Buchsen drehen. Als Material habe ich im ersten Anlauf Plexiglas verwendet.

Zuerst die Bohrung einbringen. Wenn man versucht diese Bohrung zum Schluss zu machen, passiert es leicht,dass der fertige Ansatz mit dem 3mm Durchmesser sofort abreißt. Ich habe leider keinen Bohrer mit 1,95mm gefunden. Die 1,9mm sind später für das Eindrücken der Achse eine Herausforderung.

 

 

 

 

 

 


 

 

Den Durchmesser des ersten Ansatzes muss man auf die vorher gemachte Bohrung der Räder anpassen. Bei mir 3mm. Es sollte natürlich so sein, dass noch ein gewisser Druck sein muss, damit die Buchse hält. Muss man halt ein, zwei Versuche machen. Die Länge des Ansatzes richtet sich natürlich nach der Stärke des Rades. In meinem Fall waren das 2,8 mm.

 

 

 


 

 

Für den Außendurchmesser der Buchse habe ich mich auf 5mm Durchmesser festgelegt. Bei der Gesamtlänge habe ich mich auf 3,3 mm festgelegt. Das ist aber variabel.Die Maße habe ich bei anderen Radsätzen "abgekupfert".

 

Zum Einpressen wird wieder die Vorrichtung verwendet Für den Raddurchmesser ( 10,8mm) habe ich einen Adapter gedreht. Das Rad sollte relativ genau hinein passen.

 

 

 


 

Dann wird Achse mit dem anderen Rad in die Bohrung der Buchse gedrückt. Das ist mit einem gewissen Druck erforderlich. Die ersten beiden Achsen gingen recht schwer. Ich habe dann einen Versuch mit einer konischen Reibahle gemacht. Bei sehr vorsichtiger Anwendung kann man sich damit helfen. Man muss nur sicher stellen, dass die Bohrung bei der Bearbeitung mit der Aale gerade bleibt.

 

Das Radsatzinnenmaß muss natürlich auch eingehalten werden. Das ist mit der Vorrichtung aber auch kein Problem. Reine Geduldssache.

 

Nach NEM sind bei HO 14,4 bis 14,6 mm zulässig.

 

 

 


 

 

Da das Einpressen der Achsen in Plexiglas doch recht schwer war, habe ich mir aus der Bucht 6mm PVC in grau bestellt. Die nächsten Buchsen sind dann aus diesem Material hergestellt worden. Da es sich um hartes PVC handelt, ließ es sich genau so gut bearbeiten wie Plexiglas. Mit scharfem Drehmeißel gar kein Problem. Man darf nur nicht zu schnell arbeiten wollen, dass das Material zu heiß wird und dann schmilzt. Das gilt auch für das Bohren.

 

 

 


 

 

Hier sieht man vier der Buchsen, die aus PVC gedreht wurden. Das Einpressen in die Radscheiben sowie das Einpressen der Achsen funktioniert jetzt wesentlich besser.

 

Ich werde daher die restlichen Buchsen auch aus dem grauen PVC herstellen.

 

 

 


 

Eigentlich nur der Vollständigkeit halber, Zwei der ersten Achsen in einem Drehgestell. Hier ist noch das Plexiglas als Material verwendet worden.